18. 03.: Elke LAZNIA

NEUE LITERATUR

 

Elke LAZNIA: fischgrätentage

Dienstag, 18. 03. 2025
19.30 Uhr

 

Abschied nehmen von einem geliebten Menschen, sich mit seinem langsamen Verschwinden befassen, dem Sterben eine Sprache geben – das steht im Zentrum von Elke Laznias „fischgrätentage“: „wir kennen die Eigennamen der / Gesichter und Gesten von heute (…) müssen aber Worte finden für das / Ende das Sterben artikulieren / den Tod aussprechen zu Beginn“. Elke Laznias Sprache ist rhythmisch und musikalisch, sie findet unerwartete und eindrückliche Bilder und füllt so eine Lücke für das, was wir im Alltag oft nur schwer beschreiben können.

 

Mit wenigen Strichen evoziert sie ein facettenreiches Familientableau und erkundet in ihren Gedichten das Nebeneinander von zärtlicher Nähe und alten Verletzungen, die im Zwischenmenschlichen hausen. Auch liebevolle Pflege und der Ekel vor körperlichem Verfall schließen einander in Elka Laznias lyrischen Erkundungen keinesfalls aus. Selten wurde dieses schwierige Thema so empathisch und vorurteilsfrei in eine Sprache gesetzt, bei der jedes Wort sitzt und jedes Bild nachwirkt. Und bei all dem finden die Gedichte auch Raum für hoffnungsfrohe Erinnerungen und singen eine Ode an das Leben.

 

Elke Laznia, geb. 1974 in Klagenfurt, aufgewachsen im Drautal. Seit 1994 lebt Elke Laznia in Salzburg, wo sie auch studierte, seit 2011 als freie Schriftstellerin. Sie erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den 2024 Franz-und-Eugenie-Kain-Literaturpreis sowie Alois Vogel-Literaturpreis, fischgrätentage war auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis 2024 nominiert. 2025 wurde ihr der 1. Helena-Adler-Preis für rebellische Literatur zugesprochen.

 

Musik: Miriam Laznia (Piano)

Moderation: Mona Müry