12.12.: Martin Pollack: „Die Frau ohne Grab. Bericht über meine Tante“, Lesung

Martin Pollack

„Die Frau ohne Grab. Bericht über meine Tante“

Lesung

19.30 Uhr                   

 

In seinem neuen Buch erforscht Martin Pollack die Hintergründe rund um den Tod seiner Großtante Pauline im Sommer 1945. Es ist nach „Der Tote im Bunker“ Pollacks zweites Werk, das sich mit seiner eigenen Familiengeschichte rund um die NS-Zeit auseinandersetzt.

Sommer 1945: Die siebzigjährige Pauline Drolc, geborene Bast, wird von jugoslawischen Partisanen in ihrem Heimatort Tüffer, slowenisch Lasko, verhaftet und in das provisorische Internierungslager Schloss Hrastovec gebracht. Wenige Wochen später ist sie tot. Ihr Grab wird nie gefunden. Pauline ist die Großtante von Martin Pollack, dessen Buch über den eigenen Vater, SS-Sturmbannführer Gerhard Bast, zu den Meilensteinen der Erinnerungsliteratur zählt. Und sie ist die Einzige in der stramm deutschnationalen Familie, die am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Tode kommt.

In seinem detektivisch recherchierten Bericht erzählt Martin Pollack über das Schicksal eines Menschen, das beispielhaft ist für die historischen Verstrickungen an einem kleinen Ort zwischen den Grenzen.

 

Martin Pollack, geboren 1944 in Bad Hall / Oberösterreich, studierte Slawistik und osteuropäische Geschichte. Bis 1998 Korrespondent des Magazinz Spiegel in Wien und Warschau. Übersetzer u. a. von Ryszard Kapuściński. Preise u. a.: Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung (2011), Johann-Heinrich-Merck-Preis, Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (beide 2018).

 

Moderation: Edith Bernhofer