„Leibniz’ Maschine der Natur vs. Poppers Welt 3: Ein kritischer Dialog“
Gottfried W. Leibniz’ Konzept der Naturmaschine,das er vor allem in seinem Briefwechselmit Bartholomäus des Bosses zwischen1706 und 1716 entwickelt hat, untersucht eineForm der Rationalität, die Ausdruck der Naturselbst ist. Es geht ihm darum, eine abstrakteEntität zu entwerfen, die der konkreten Materieinnewohnt und die Beziehung zwischendem Einen und den Vielen aufschlüsselt.Auch Karl Poppers Idee der drei Welten beruhtauf der Suche nach einer tieferen Rationalität,die sowohl physische als auchBewusstseinszustände hervorbringt. DieserAnsatz ermöglicht es Popper zufolge, die objektivenInhalte des Denkens zu erforschen,die sowohl der wissenschaftlichen als auchder künstlerischen Produktion zugrunde liegen.Beide Denker untersuchen ein ontologischexistenziellesWachstum, das eng mit jenemder Erkenntnis verbunden ist; der Fokus verschiebtsich somit von der Subjekt-Objekt-Dichotomie hin zur Analyse von Problemenund problematischen Situationen.Im Vortrag werden die beiden Konzepteanhand ihrer philosophiehistorischen Entwicklungerläutert, die es ermöglicht, ihrAnschlusspotential an aktuelle naturwissenschaftlicheund gesellschaftspolitische Fragestellungenauszuloten.